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Vortrag 'In eisigen Tiefen'

Der Vortrag 'In eisigen Tiefen' hat nicht nur viele Interessierte ins Oltner Cultibo gelockt, der Anlass war ausgebucht und es waren sogar Gäste aus Basel anwesend, er passte auch ganz gut zu den merklich tieferen Aussentemperaturen. Yvonne Vögeli und ihr Team organisierte diesen Anlass mit der Multimedia-Reportage von Bergführer und Journalist Dominik Osswald und Bergführer Aaron Coulin. Das Publikum verdankte dies am Ende mit einem grossen Applaus.
Einen Gletscher von oben haben schon viele gesehen, darüber marschiert ebenfalls. Auf die Frage von Dominik, wer schon einmal IN einem Gletscher war, gewollt oder ungewollt, ja da gingen dann nicht mehr so viele Hände nach oben.
Dominik zeigte den gespannt zuhörenden Anwesenden die faszinierende Unterwelt des Plaine-Morte-Gletschers mit vielen Bildern und kurzen Video-Sequenzen. Das Eis ist bis zu 200 Meter dick. Darin verbergen sich regelrechte Labyrinthe aus Kanälen, Schluchten, Kavernen und auch unterirdische Seen, welche an der Oberfläche nicht sichtbar sind. Das der Klimawandel auch vor diesem Gletscher nicht halt macht, wurde mit Kartenmaterial mit Animation von 1840 bis ins Jahr 2090 deutlich gemacht. Der Plaine-Morte-Gletscher hat aber eine entscheidende Eigenschaft, die ihn wohl etwas länger am Leben halten wird, er ist kein Fliess-Gletscher. Seine Muldenlage verhindert Abbrüche und damit entstehen auch keine Gletscherspalten durch die Bewegungen der Eismassen.

Nach etlichen Besuchen und Erkundungsgängen in den Tiefen des Plaine-Morte-Gletschers und weil dieser eben kein Fliess-Gletscher ist, bieten nun Dominik und Aaron auch 2024 Touren ins Innere dieses Gletschers an (siehe dazu den Link mit QR-Code bei den Fotos). Aaron Coulin zeigte im 2. Teil mit einigen Bildern, wie solche Begehungen ablaufen, resp. mit Skiern oder Schneeschuhen bei der Bergstation gestartet wird, um dann mit Steigeisen in die Wassermühlen einzusteigen. Platzangst ist bei solchen Touren definitiv fehl am Platz, ansonsten müssten keine besonderen Kenntnisse oder Fähigkeiten mitgebracht werden, erklärte Aaron. Besonders ist auch, dass das 'Gipfelfoto' einmal nicht am höchsten, sondern am tiefsten erreichten Punkt geschossen wird. Weitere Infos findet man auf der Website von Aaron Coulin. Auch war schon das TV-Team von Einstein mit dabei. Bereits 2017 berichtete Dominik Osswald sehr ausführlich zum Thema im Tagesanzeiger

Beim anschliessend offerierten Apéro hatte man dann noch Gelegenheit, die beiden Referenten persönlich anzusprechen oder untereinander Erfahrungen auszutauschen.

Nochmals herzlichen Dank der Umwelt- und Kulturkommission für das Organisieren.
Andy Sigrist